Schule daheim – wie geht’s den Schülern damit?

„Ich fand es immer anstrengend, morgens so früh in die Schule gehen zu müssen, aber seit die Schule geschlossen hat, vermisse ich sie“ – so beschreibt Yasmin aus der fünften Klasse des Gymnasiums Eschenbach die derzeitige Situation.
Schule daheim – was man sich vor drei Wochen noch nicht vorstellen konnte, läuft jetzt bereits in der zweiten Woche. Die Eschenbacher Gymnasiasten bekamen vom ersten Tag der Schulschließung an ihre Aufgaben digital zugeschickt, arbeiten zu Hause, schicken Ergebnisse an die Lehrkräfte zurück. Den Plan dazu hatte man schon einige Tage davor erarbeitet, so dass am vorerst „letzten Tag in der Schule“ Lehrkräfte, Schüler und Eltern informiert werden konnten, wie die Schule weiterlaufen sollte. Aber wie gehen Schüler, Lehrkräfte und der Direktor Peter Schobert mit der derzeitigen Situation um? Wir haben nachgefragt.

Die neue Situation erfordert viel Selbstdisziplin, gibt aber auch Freiräume. Lennox und Mara aus der 7. Klasse beginnen mit seinen Aufgaben gleich nach dem Aufstehen, Eva aus der 11. Klasse und viele andere um 9 Uhr, einige auch erst um 10.00 Uhr. Eva vergleicht ihre Arbeitsform mit einem Homeoffice, sie und auch viele andere schauen morgens online nach den einzelnen Aufgaben für ihre Klasse, drucken sich die Arbeitsaufträge für die verschiedenen Fächer selbst aus, fertigen Hefteinträge an, lesen Erklärungen, machen Aufgaben. Die Zeit in der Schule wurde verlegt an den Schreibtisch zu Hause mit eigenem Laptop oder einem Computer der Eltern. „Läuft so weit ganz gut“, meint der Schülersprecher Leonhard, auch die anderen bestätigen, dass sie mit der Situation ganz gut zurechtkommen. Die meisten arbeiten daheim nach Stundenplan, haben aber den Freiraum, auch vor- oder nachzuarbeiten. Die Schüler haben insgesamt das Gefühl, dass sie auf diese Weise gut weiterlernen können, unterstützt werden, „und wenn ich eine Frage habe und meine Eltern mir nicht weiterhelfen können, sind die Lehrer per Email erreichbar“, bestätigt Nico aus der Fünften. Schule daheim sollte aber nicht zum Dauerzustand werden, denn „ich vermisse meine Freunde, die Pausen, den Schulalltag“ (Lennox und Yasmin), aber auch „den Austausch mit Mitschülern über Privates oder den Stoff“ (Eva). Verbesserungsvorschläge von Schülerseite betreffen zu umfangreiche Arbeitsaufträge oder unklare Aufgabenstellungen, aber hier sollen die Schüler auch Rückmeldung geben, wie der Schulleiter Peter Schobert ausdrücklich betont. Alle sind sich einig, dass die Situation ungewohnt ist, man auch eine gewisse Selbstdisziplin benötigt, um die Aufgaben zu erledigen, Ablenkungen müssen ausgeblendet werden, und es ist anstrengend. Denn in er Schule gibt es auch immer wieder „Phasen des Durchatmens“, wie Eva beschreibt, wenn der Lehrer etwas erklärt und man nur mitdenken, aber nicht aktiv mitarbeiten muss. Mara meint dazu: „Ich kann gut lernen, auch wenn es nicht schön ist, daheim Schule zu machen und ich hoffe, dass der Unterricht nach den Ferien wieder aufgenommen werden kann.“

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(I.B.)