Studienfahrt Bratislava

Ahoy Bratislava!

Am Freitag, dem 13. September, konnte das Abenteuer Slowakei für die 13 deutschen Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Eschenbachs, die am Austausch mit dem Jura Hronca in Bratislava teilnahmen, endlich losgehen. Nach fast zehnstündiger Reise per Bus und Bahn konnten sich die deutschen und die slowakischen Schüler, die Deutschland bereits im Mai besucht hatten, endlich in Bratislava wiedersehen und die noch jungen Freundschaftsbande erneuern. Herzlich war die Begrüßung und Aufnahme durch die Gastfamilien, die den ersten Abend und den folgenden Samstag in der Fremde für unsere Schüler individuell gestalteten. Einige durften gleich am ersten Abend ein spezielles Highlight erleben: ein kostenloses Konzert von DJ Antoine im ultramodernen, direkt an der Donau gelegenen Einkaufszentrum Eurovea.

 

Der Sonntag führte aus der modernen und pulsierenden Großstadt weit zurück in die Antike: Im Freilichtmuseum und Archäologiepark Carnuntum in Petronell / Österreich konnten die Schüler nicht nur – wie an vielen römischen Ausgrabungsstätten üblich – karge Grundmauern bewundern, sondern wie die Römer vor 2000 Jahren durch originalgetreu rekonstruierte Villen und Geschäfte schlendern und sich sogar in einer Therme von der antiken Heizung aufwärmen.

Am nächsten Tag erkundeten wir die romantische Altstadt von Bratislava. Dr. Jan Mayer führte uns mit kurzweiligen und präzisen Erläuterungen die abwechslungsreiche und spannende Geschichte der Stadt vor Augen und zeigte uns die bedeutendsten Gebäude. Leider ist die Stadt nicht in ihrer ganzen ursprünglichen Pracht erhalten, da im Sozialismus wichtige und schöne Bauten einer großen Stadtautobahn weichen mussten.

Am Dienstag ließen wir die Stadt hinter uns und machten uns auf in die Ostslowakei, um dort zumindest einen kleinen Blick auf die Schönheit der Hohen Tatra, des kleinsten Hochgebirges der Welt, zu erhaschen. Leider war uns der Wettergott am ersten Tag nicht gnädig gesinnt, sodass wir mit einer Ausstellung und einem Film über dieses Gebirge im Tatra-Museum vorlieb nehmen mussten. Am zweiten Tag aber riss der Nebel auf und der Regen versiegte. Bei teilweise strahlendem Sonnenschein erklommen wir einen steinigen Hochgebirgspfad und wurden mit einem imposanten Gebirgspanorama belohnt. Am späten Nachmittag konnten wir unsere strapazierten Muskeln in den warmen Becken des Wasserparks AquaCity in der Stadt Poprad entspannen und erlebten dort sogar eine Lasershow.

Die letzte Station unseres Aufenthaltes in der Ostslowakei bildete die Stadt Kežmarok, die viele Jahrhunderte lang eine wichtige und blühende Handelsstadt gewesen war. In der alten Bibliothek des Lyzeums bewunderten wir eine beeindruckende Sammlung von über 150.000 mittelalterlichen Büchern, unter denen sich Schätze von unbezahlbarem Wert befinden. Danach erklärten uns einheimische Führerinnen die Besonderheiten der neuen evangelischen Kirche im neobyzantinischen Stil und der evangelischen Artikularkirche, einer Kirche, die ursprünglich nur aus Holz bestand und die aufgrund ihrer Einzigartigkeit im Jahre 2008 in die Unesco-Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde.

Am letzten ganzen Tag in Bratislava wendeten wir uns den Schönen Künsten zu. Wir besuchten zunächst den TV-Sender JOJ, der sich bei der slowakischen Jugend großer Beliebtheit erfreut und dessen Programm sich mit dem des deutschen Senders Pro7 vergleichen lässt. Bei einem ausgedehnten Streifzug durch verschiedene Räumlichkeiten erhielten wir Einblick in die Studios, in denen z.B. Nachrichten, Gerichtsshows oder Spielshows gedreht werden. Im Anschluss daran schnupperten wir Bühnenluft im neuen Nationaltheater von Bratislava, dem ältesten und professionellsten Repertoire-Theater der Slowakei (gegr. 1920). Auf drei Bühnen spielen die eigenen Ensembles Stücke aus den Bereichen Ballett, Oper und Schauspiel.
Nach einem letzten gemeinsamen Abend fiel der Abschied den meisten Schülerinnen und Schülern doch recht schwer und so manche Träne wurde auf beiden Seiten geweint. Beladen mit großzügigen Gastgeschenken und zahlreichen neuen Eindrücken machten wir uns am 21. September auf den Rückweg nach Weiden.

Wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern, dass die geknüpften Freundschaften noch lange bestehen, und hoffen, damit einen Beitrag zum weiteren Zusammenwachsen Europas zu leisten. Herzlicher Dank ergeht an alle Sponsoren und Eltern, die diesen Austausch ermöglicht haben, und an Dr. Jan Mayer, der uns mit seinem abwechslungsreichen Programm so vielfältige neue Erfahrungen zuteil werden ließ.