Bericht Exkursion der Q12 Geschichtskurse ins Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth am 30.09.2022

Mödlareuth, ein kleines Dorf an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen, war das Ziel einer Geschichtsexkursion der angehenden Abiturientinnen und Abiturienten am 30. 09.2022.

Im Gegensatz zu vielen Museen, die sich mit ihren Exponaten den unterschiedlichsten Themen widmen, ist der Ort Mödlareuth selbst ein bizarr anmutender musealer Gegenstand deutsch-deutscher Geschichte als Teil der Weltgeschichte des Kalten Kriegs. Denn mitten durch das beschauliche Dorfleben zog sich über Jahrzehnte eine hochgesicherte Mauer zwischen West und Ost, zwischen BRD und DDR, zwischen NATO und Warschauer Pakt. Sie trennte rivalisierende Gesellschaftssysteme und gleichzeitig eine sich gegenseitig unterstützende Dorfgemeinschaft, hielt verfeindete Verteidigungsbündnisse und gleichzeitig Freundschaften dauerhaft auf Distanz.

Als Symbol des Getrenntseins und der Entfremdung stehen noch heute rund um die Gedenkstätte zahlreiche Relikte der deutschen Teilung nach 1945. Auch Teile der Mauer und des Grenzstreifens im Ostteil des Dorfes sind erhalten geblieben und dienen dem Mahnen und Gedenken genau wie der Vermittlung von Geschichtswissen.

Zu Beginn der Exkursion konnten sich die Schülerinnen und Schüler in einem einleitenden Vortrag eines Museumspädagogen und über einen Filmvortrag Einblicke in das Alltagsleben der Menschen im geteilten Mödlareuth verschaffen. Danach folgte eine Außenbegehung, bei der zahlreiche Aspekte der DDR-Grenzsicherung sowohl in Mödlareuth als auch im Allgemeinen thematisiert wurden und ihre Wirkung nicht verfehlten.

 

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"Besonders überraschend fand ich die unterschiedliche Handhabung auf den beiden Seiten der Grenzen. Auf BRD-Seite wurde Mödlareuth zu einer Touristenattraktion, auf der DDR-Seite war jedoch alles strikt abgeriegelt, und nur mit Sondergenehmigung oder als Einwohner war der Aufenthalt in der Nähe der Mauer erlaubt."
Ina Haberberger

 

„Der Vortrag war äußerst spannend und informativ gestaltet. Außerdem war es sehr eindrucksvoll eine Grenzanlage aus nächster Nähe zu sehen und Geschichten aus der damaligen Zeit im Zuge eines Filmes mitzubekommen.“
Hannes Reger

 

„Mich hat erstaunt, dass selbst so ein kleiner Ort, so große Bedeutung für Deutschland und dessen Geschichte hat und die Situation in Berlin in Kleinstform widerspiegelt (Little Berlin)“
Lucas Lex Izaguirre

 

„Es ist für uns heute unvorstellbar, wie es sein muss, nicht einmal seinen früheren Nachbarn über die Mauer hinweg grüßen zu dürfen und von heute auf morgen in einem geteilten Dorf zu leben; die eine Hälfte in Bayern in der BRD, die andere Hälfte in Thüringen in der DDR.“
Lara Dollhopf und Sarah Gallei

 

„Mich hat besonders erstaunt, wie sehr die Mauer dazu beigetragen hat, dass die Bewohner des Ortes sich in verschiedenen Bereichen des Lebens so weit auseinandergelebt haben, obwohl die Mauer nur wenige Jahrzehnte existiert hat.“
Moritz Kohl

KOR