Der deutsch-französische Tag am Gymnasium Eschenbach

«Joyeux anniversaire» - ein Vertrag feiert Geburtstag und das Gymnasium Eschenbach feiert mit.

Am 22.Januar 1963 unterzeichneten Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit, der einer langen Phase der Konflikte und der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Ländern – der berühmt-berüchtigten „Erbfeindschaft“ – ein Ende setzte und Deutschland und Frankreich zu engen und verlässlichen politischen wie wirtschaftlichen Partnern werden ließ. Man mag darüber streiten, ob Staaten Freunde werden können, Menschen können es sehr wohl. Und so hat der Vertrag nicht nur die Kooperation zwischen den beiden Regierungen zur festen Einrichtung werden lassen – Schmidt und Giscard, Kohl und Mitterrand, Merkel und Sarkozy galten und gelten als Verkörperung des „couple franco-allemand“ – er hat in der Tat auch die Menschen einander näher gebracht. In seiner Folge entstanden viele Städte- und Schulpartnerschaften, und das Deutsch-Französische Jugendwerk, das im Rahmen des Vertrages gegründet wurde, ermöglichte zahllosen Jugendlichen – Schülern, Studenten und Lehrlingen – aus Deutschland und Frankreich, den Nachbarn jenseits des Rheins zu besuchen und das andere Land aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Grund genug für das Gymnasium Eschenbach dieses Jubiläum mit einigen Veranstaltungen und Aktionen zu begehen, auch wenn diese aus organisatorischen Gründen erst am 23.Januar stattfinden konnten.
Schon vor Unterrichtsbeginn hatten StRefin Bergler und StRefin Großhauser mit ihren 7.Klassen in der Pausenhalle einen Stand aufgebaut, der französische Spezialitäten anbot und allen Hungrigen und Neugierigen Gelegenheit gab, sich an selbstgemachten Crêpes und Quiches, an „tarte tatin“, Croissants und belegten Baguettes gütlich zu tun und eine solide Grundlage für den Tag zu schaffen. Auch in der Pause fand dieses kulinarische Angebot noch regen Zuspruch. StR i.B. Moosburger und StRin Zitzler stellten ebenfalls in der Pausenhalle von Schülern angefertigte Comics und Cartoons aus. Die Achtklässler hatten sich dabei von den Lektionstexten ihres Französischbuchs inspirieren lassen, die Schüler der 11.Klassen beschäftigten sich in ihren Zeichnungen mit dem französischen Film „Ziemlich beste Freunde“.
Das P-Seminar von OStRin Konrad zeigte im „Glaskasten“ eine Ausstellung zur „Francophonie“, zu den französischsprachigen Ländern und Regionen der Welt, und organisierte dazu auf spielerische Art Führungen für die 5. und 7.Klassen. StRefin Großhauser gestaltete mit der Klasse 7c eine Schulradio-Sendung, die vor Unterrichtsbeginn und in der Pause in die Aula übertragen wurde. Dabei stellten die Schüler aktuelle französische Musik vor und gaben Erläuterungen zum deutsch-französischen Vertrag und zu den Beziehungen der beiden Länder. Das Kollegium durfte in der Pause erstaunt feststellen, dass aus dem Direktorat in der Tat gelegentlich Käse kommt: OStD Dr. Thielsen lud die Lehrkräfte und die Damen des Sekretariats zu einer Verkostung verschiedener französischer Käsesorten. Für die 5.Klassen hatte sich OStRin Zaus etwas Besonderes ausgedacht: sie durften an einem Quiz mit einigen einfachen Fragen zu den deutsch-französischen Beziehungen teilnehmen. Die in den Klassen unterrichtenden Lehrkräfte brachten versteckte Hinweise zu den Lösungen mit, die es zu entdecken und richtig zuzuordnen galt.
Gewissermaßen zum krönenden Abschluss des Tages veranstaltete StRin Zitzler am Nachmittag mit ihrer 11.Klasse einen „Live-Chat“ mit dem „Lycee George Sand“, unserer Partnerschule in Nérac, und erbrachte damit einmal mehr den Beweis, dass auch unsere Schule ihren Beitrag dazu leistet, den deutsch-französischen Vertrag durch persönliche Kontakte und Begegnungen Jugendlicher mit Leben zu füllen.