Aufwärmtraining am Gymnasium Eschenbach - Sommerferien 2016

Freiwillig in den Sommerferien die Schule besuchen – wo gibt es das? Gemeint sind nicht vereinzelte Schüler, die zufällig an der Schule vorbeilaufen, sondern am Gymnasium Eschenbach sind bereits in der letzten Ferienwoche viele Klassenzimmer von fleißig lernenden Schülern und ihren jungen „Lehrern“ besetzt.

Aufwärmtraining nennt sich dieses Angebot für Schüler und deren Eltern, damit gemeint ist eine freiwillige Lernwoche in den Sommerferien, die täglich von 8.15 bis 13.15 Uhr stattfindet.  Die Schüler können wählen zwischen verschiedenen Fächern, gefragt waren vorrangig die Fremdsprachen Englisch, Latein, Französisch, aber auch die Naturwissenschaften wie Mathematik und Physik oder auch Deutsch und Wirtschaft- und Rechtslehre. Die Art und Anzahl der Kurse und die Stundenzahl, ob zwei oder drei Doppelstunden, bestimmen die Schüler bzw. deren Eltern.

Geleitet werden die Kurse von älteren Schülerinnen und Schülern aus der neunten  bis elften  Jahrgangsstufe. So werden Vokabeln und Grammatik wiederholt, Mathe- bzw. Physikaufgaben gerechnet oder Texte verfasst. Für viele Schüler und Trainer ist das Angebot nicht mehr neu und sie waren bereits mehrfach dabei. Gut vertreten war in diesem Jahr die fünfte Jahrgangsstufe, bei der sich Freunde sogar gemeinsam für die Lernwoche angemeldet haben.

Warum geht man nun freiwillig in den Ferien in die Schule? In den Sommerferien zu lernen, zu wiederholen oder sich auf Kommendes vorzubereiten, sind Vorsätze, die sicher jeder aus seiner eigenen Schulzeit kennt. Durch die Anmeldung für die Lernwoche bleibt es nicht bei den guten Vorsätzen, sondern diese werden in die Tat umgesetzt: „Alleine hätte ich mich sicher nicht um 8.00 Uhr hingesetzt und Latein wiederholt“, gibt ein Schüler ehrlich zu. Zwei Fünftklässler erzählen, dass sie sich gemeinsam angemeldet haben, das Aufwärmtraining besuchen und den Nachmittag zusammen verbringen. „In der Gruppe macht es einfach viel mehr Spaß, außerdem bekomme ich Arbeitsblätter, und wenn ich etwas nicht weiß, wird mir weitergeholfen“, meint ein Schüler aus der 6. Klasse.

Umgekehrt sehen auch die Großen Vorteile für sich durch die Gestaltung des Aufwärmtrainings. Viele haben sich noch vor den Ferien die Schulbücher für „ihre“ Jahrgangsstufe ausgeliehen und den Unterrichtsstoff für sich selbst wiederholt. Man wechselt für zwei oder drei Doppelstunden in die Rolle des Lehrers, beschäftigt sich mit dem Stoff, bereitet Unterricht vor und überlegt sich Übungsaufgaben. Manch einer entdeckt auf diese Weise berufliche Perspektiven oder bietet auch im kommenden Schuljahr Nachhilfe an. Es entstehen Kontakte zwischen den Großen und den jüngeren Schülern, und wenn es während des Schuljahres einmal Probleme gibt, kennen die Jüngeren neben dem Lehrer einen möglichen Ansprechpartner, der etwas noch einmal erklären kann.

In diesem Schuljahr kamen fast 45 Kurse zusammen.  Dass dieses Angebot von den Eltern sehr geschätzt wird, zeigen die jährlich steigenden Anmeldezahlen. Deshalb hat sich auch der Elternbeirat wieder bereit erklärt, das Aufwärmtraining finanziell zu unterstützen, so dass die Trainer für ihren Einsatz eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten. Schulleiter Dr. Thielsen dankte dem Elternbeiratsvorsitzenden, Herrn Reinhard Scharf, für die großzügige Förderung, und Frau StDin Isabella Beyer für die Organisation und Durchführung.