Eine Woche Italien – man lernt nie aus!

In allen Zeitabschnitten hat der Gardasee die Schöngeister angezogen und beschäftigt. In zahlreichen Erzählungen, Gedichten und Liedern wurde er gewürdigt, als Stätte tiefsten Sinnes, als Erwecker von Träumen und Wünschen, als Katalysator für große Gedanken. Catull, der lyrische Römer, Franz Kafka und Rainer Maria Rilke, die von Riva schwärmten und viele andere Denker und Dichter ließen sich vom Lago di Garda faszinieren. So blieb es nicht aus, dass auch wir – der Wahlkurs Italienisch – uns auf den Weg machten, um diese Stätten im Rahmen unseres Italienaustausches kennen zu lernen.

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Sirmione, die Perle des Gardasees, und Brescia haben uns bereits am ersten Tag – dem Familientag –  tief in ihren Bann gezogen. Aber auch Cremona geizte am Tag darauf nicht mit ihren Reizen. Ausgangspunkt für unsere kleine Stadtbesichtigung war der Domplatz mit seinen einladenden Caffès, von denen man den wunderbaren Blick auf den Dom mit seinem 111 m hohen Glockenturm genießen kann. Nach der Besteigung des Torazzos mit über 500 Stufen hatten wir einen wunderbaren Blick über die Dächer und Piazzas von Cremona.

Nur ca. 30 km vom südlichen Ende des Gardasees entfernt liegt eine der schönsten Städte Italiens: Verona. Verona bezaubert durch seinen romantischen Charme, verführt durch seine Geschichten um Romeo und Julia und zeigt gern seine Vornehmheit und lange Tradition. In der Arena von Verona, einst römisches Amphitheater, konnten wir einen Eindruck von den jährlich in den Sommermonaten unter freiem Himmel aufgeführten Opern gewinnen.

Einen weiteren Höhepunkt bildete Mantova, die Stadt der Gonzaga-Herzöge und des Malers Andrea Mantegna. Beeindruckt von der Großartigkeit der herzoglichen Burganlage durfte ein Besuch in der von Andrea Mantegna gestalteten Kirche Sant’ Andrea, einem gigantomanischen Renaissancebau mit gotischem Campanile, nicht fehlen. Auch die ‚gute Stube’ Mantovas, die Piazza delle Erbe und die Piazza Sordello, weist heute noch auf die ehemalige Bedeutung dieser Stadt hin.

Alle diese Eindrücke wurden zusätzlich verstärkt, verzaubert oder sogar in den Hintergrund gedrängt von der steten Gastfreundschaft unserer italienischen Freunde. Herzlichkeit, Zuvorkommenheit, Lebensfreude und Sympathie zeichneten Schüler und Lehrer aus. So wird diese Woche uns in steter Erinnerung bleiben und wieder einmal wurde „Europa“ intensiv erlebt.

W. Dobmeier